Wolle

Wolle war in Ägypten seit 5000 v.Chr. bekannt. Im 4. und 3. Jahrtausend v. Chr. wurde sie bereits für Bekleidungszwecke genutzt. Tontafeln aus dem Jahr 2000 v. Chr. ist zu entnehmen, dass es Schafherden mit über 27 000 Tieren gab.

Das Ansehen und der Reichtum einer griechischen Familie wurde nach der Kopfzahl der Schafherden bemessen. In der griechischen Mythologie wird von Schafenerzählt, die den Menschen zum Glück verhalfen und Penelope hat während Odysseus Abwesenheit jeden Tag am Webstuhl gesessen um ihre Verehrer fern zu halten.

In Nordeuropa ließen sich Sammler und Jäger nach der letzten Eiszeit (3.000-2.000 v. Chr.) nieder, wurden zu Ackerbauern und Viehzüchtern und domestizierten das Hausschaf, das ursprünglich aus Vorderasien stammt und somit zu einem der ersten Haustiere des Menschen wurde. 

Während der Bronzezeit, also 2000-800 v.Chr., wird Wolle in Europa zur Haupttextilfaser.

Die Erfindung der Schere zu Beginn der Eisenzeit (1000 v. Chr.) verbesserte zum einem die  Qualität der Wolle zum anderen verhalf sie zu einer enormen Zeitersparnis gegenüber dem Rupfen der Wolle, wie es vorher üblich war.

Karl der Große (um 800 n. Chr.) schuf die Basis der mittelalterlichen Wollherstellung. Um den großen Bedarf an wärmender Kleidung zu decken wurden alle Fronhöfe verpflichtet grosse Schafherden zu halten.

Technischer Fortschritt und die Erfindung des mechanischen Webstuhls verbesserten sowohl Qualität als auch Quantität.

Die Erfindung des Jacquard-Webstuhls durch Joseph-Marie Jacquard ermöglichte das Weben von Mustern von beliebiger Größe und Vielfalt.

Bis ins 19. Jahrhundert war Wolle ein kostbares Material und das Tragen von Wollkleidung das Privileg wohlhabender Bürger.

Das Merinoschaf wurde im 14. Jahrhundert in Spanien aus der Kreuzung einer kleinen asiatischen Rasse mit einem afrikanischen Küstenschaf gezüchtet. Das spanische Königshaus ahndete damals die Ausfuhr der Merinos mit der Todesstrafe, und so wurde die "spanische Wolle" viele Jahrhunderte lang zur besten Handelsware der Welt. Im 18. Jahrhundert schließlich wurden die ersten Merinos nach Deutschland ausgeführt, wo Züchter sie wiederum mit heimischen Rassen kreuzten. Als europäische Siedler die ersten Merinoschafe nach Australien brachten, konnte sich dieser Kontinent gemeinsam mit Neuseeland zum weltweit größten Wollproduzenten entwickeln.

Erst seit Schafwolle aus Australien und Neuseeland nach Europa importiert wird und in ausreichender Menge zur Verfügung steht, ist das wärmende Material auch für den Rest der Bevölkerung erschwinglich.

Eine der besten und hochwertigsten Wollen ist die Merinowolle.  Merinoschafe besitzen ein sehr dichtes und gleichmäßig langes Haarkleid. Merinowolle ist äußerst stark gekräuselt, weich und leicht. Sie ist äußerst elastisch und fein, anschmiegsam und kratzt nicht. 

 

Reine Wolle mit der Wollsiegelgarantie  steht wie kein anderes Material für angenehme Behaglichkeit.

W A R U M ?

Wolle wirkt klimaausgleichend und ist dadurch bei jeder Jahreszeit gesund und richtig. Durch die starke natürliche Kräuselung der Schurwolle ist es ihr möglich, extreme Hitze oder Kälte vom Körper fern zu halten, was sich Menschen aus sehr warmen sowie kalten Regionen seit eh und je zunutze machen. Die durch die Kräuselung der Wollfasern entstehenden Luftporen in der Kleidung bewirken letztlich die gute Warmhaltung der Wolle. Aber auch das Baumaterial der Wollfaser, das Keratin trägt dazu bei.

Eigenschaften:

Wolle isoliert und wärmt.

Wolle ist elastisch, biegsam und strapazierfähig.

Wolle ist formbeständig und erholt sich schnell von Knitterfalten.

Wolle kann über ein Drittel ihres Gewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich naß anzufühlen.

    wirkt wärmehaltend und temperaturausgleichend (durch die Luftkammern als Folge der Kräuselung)

    ist durchlässig und begünstigt die Hautatmung

    saugt Luft- und Atmungsfeuchtigkeit auf und stößt gleichzeitig tropfbare Flüssigkeit (Regen) ab

    wirkt elektrostatisch – im Gegensatz zu Feder und Daune-, d.h. gleichbleibend in der elektrischen Aufladung; sie vermindert und verhütet dadurch Ermüdungserscheinungen (Sportbekleidung!)

    regt den Kreislauf an (durch Mikromassage)

    ist als ungewaschene Rohwolle durch ihren Gehalt an Roh-Lanolin ein uraltes, nie versagendes Hausmittel bei rheumatischen Leiden und besonderes bei Gelenk- und Nervenentzündungen

    ist in ihrer gesundheitlichen Zuträglichkeit nur der Naturseide vergleichbar

All diese Vorteile verdankt sie einmal ihren Kräuselung, zum anderen dem sinnvollen Aufbau des einzelnen Wollhaares, dessen Anblick unter dem Mikroskop uns eine wahre Wunderwelt erschließt. Unsere Schäfchen können sich glücklich preisen, solche Kleider vom Schöpfer erhalten zu haben.

Eigenschaften der Wolle

Wolle ist eine Naturfaser mit hervorragenden Eigenschaften:

Wolle ist wärmeisolierend und temperaturausgleichend, da die Wollwaren

sehr viel Luft enthalten (bis zu 85% ihres Gesamtvolumens).

Wolle ist feuchtigkeitsaufnehmend; die Wollfaser kann in ihrem Inneren bis

zu einem Drittel ihres Trockengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen ohne sich

feucht anzufühlen. Die Feuchtigkeit wird schneller als bei Baumwolle nach außen

abgegeben. Dadurch entsteht ein angenehmes Tragegefühl.

Wolle ist an ihrer Oberfläche schmutz- und wasserabweisend.

Wolle ist pflegeleicht, da sie durch ihre natürliche Selbstreinigungs-

funktion Gerüche durch Lüften leicht wieder abgibt. Außerdem ist sie knitterfrei,

da die Wollfaser sehr elastisch ist.

Wolle ist ein nachwachsender Rohstoff.

Wollstoff, aus dem unsere Produkte hergestellt werden, enthalten Lanolin. Das Lanolin schützt das Haar vor Verschmutzung.

Wollstoff, aus dem unsere Produkte hergestellt werden, enthalten Lanolin. Das Lanolin schützt das Haar vor Verschmutzung.

 

 

 

 

Wolle ist eine empfindliche Faser, die einer besonderen Pflege bedarf.

Waschen

Wolle wird nur handwarm gewaschen. Es sollte immer ein spezielles Wollwaschmittel verwendet werden. Die mit "waschmaschinenfest" gekennzeichneten Wollprodukte können im Wollwaschgang der Waschmaschine gewaschen werden. Alle anderen müssen sorgfältig - ohne zu reiben - mit der Hand gewaschen oder gereinigt werden.

Achtung!

Nur Wolle und Haare besitzen durch ihre Schuppenoberfläche natürliche Filzeigenschaften. Durch feuchte Wärme öffnen sich die Schuppen und durch Reibung entsteht die Verfilzung.

Trocknen

Strickwaren aus Schurwolle sollten liegend getrocknet werden, da sie sonst ausleiern. Am besten das nasse Kleidungsstück in ein Frottiertuch rollen und die größte Nässe vorsichtig ausdrücken  ohne zu wringen.

Bügeln

Wolle wird mit Stufe 2 des Bügeleisens gebügelt. Glanzbildung wird verhindert, indem man am besten mit Dampf oder mit einem feuchten Tuch bügelt.

Pflege

Wir empfehlen, reine Wollschals, Kaschmir- und Kaschmir/Seidenschals den Fachleuten einer Reinigung anzuvertrauen.

Lüften:

Um Gerüche oder Knitterfalten aus Naturprodukten wie reiner Wolle oder Kaschmir/Seide zu entfernen, genügt oft schon einfaches Lüften an frischer Luft.

Handwäsche:

In kaltem Wasser (max. 20 Grad) mit einem speziellen Wollwaschmittel vorsichtig kurz durchdrücken. Nur wenig Waschmittel verwenden und ohne Weichspüler spülen. Nicht reiben oder wringen!

Waschmaschine:

Nur mit Wollwaschprogramm mit kaltem Wasser und speziellem Wollwaschmittel kurz und schonend waschen.

Auf keinen Fall dürfen Schals in der Waschmaschine geschleudert werden!

Die Fransen nehmen leider Schaden, drehen sich auf, verknoten sich und werden unansehnlich (das gilt auch für alle anderen Materialien, nicht nur für Wolle und Kaschmir/Seide).

Nach dem Waschen:

Wasser nur leicht ausdrücken. Schal zum Trocknen auf ein ausgebreitetes Handtuch legen und vorsichtig in Form ziehen. Nicht auf Heizkörper oder in die Sonne legen!

Bügeln:

Nur leicht mit Wolltemperatur bügeln.

Vorsicht!

Motten lieben Wolle. Wollkleidung nur gereinigt aufbewahren. Eventuell Mottenschutz in den Schrank legen.